Ushuaia - Am Ende der Welt

Meine Lieben daheim 

Seid ein paar Tagen bin ich in Ushuaia im Feuerland, der suedlichsten Stadt der Welt. Die Gegend hat mich vom ersten Augenblick an gepackt, weshalb ich meinen Aufenthalt um eine Woche verlaengert habe. Ich besuche eine kleine Sprachschule - ich meine wirklich klein - ich bin der einzige Schueler! Nebenbei finde ich Zeit, endlich wieder mal was in diesen Blog zu schreiben. Ich habe in der Zwischenzeit auch meine vielen vielen Fotos - diese Digicams, ein Elend sag ich euch - aussortiert und ein “paar” in die Gallery gestellt - zum Teil sogar mit Text. In Zukunft werde ich das Guestbook vermehrt fuer kurze Reiseberichte nutzen und fang deshalb gleich mal an.

Ushuaia liegt am Beagle-Kanal an der suedlichsten Spitze des Kontinents und ist umgeben von Bergen. Hier laufen die Schiffe der Antarktis-Exkursionen aus. Leider ausserhalb meines Budgets. Ich liebe die Stimmung hier - an einem einzigen Tag kannst du vier Jahreszeiten erleben. Ich verbringe sehr viel Zeit draussen in der Natur. Gehe oft in die Berge wandern -von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick ueber den Beagle-Kanal hinueber nach Chile hat - oder spaziere durch die urchigen Waelder. Die Gegend strahlt was sehr Entspanndes aus. So geht es auch mir - ich fuehle mich sehr erholt, entspannt und ganz bei mir. Ein gutes Gefuehl! Ich denke, ich bin endlich in Uebersee angekommen. 

Das Leben auf der Estancia im Norden Uruguays, wo ich noch vor zwei Wochen war, liess meine innere Betriebsamkeit herunterfahren. Ich lernte dort reiten und nahm am Alltag eines Gauchos teil. Es gab am Tag bloss zwei Stunden Strom, nach 23 Uhr war Kerzenlicht angesagt. Ich weiss nicht, ob es die Weiten, die Pferde, das Reiten, Susannes feines Essen, die stillen Naechte oder der ausgiebige Schlaf war, was in mir ein unglaubliches Gluecksgefuehl ausloeste oder liegt der Grund etwa darin, dass ich noch immer unter Narkose meines Zahnarztbesuchs in Montevideo stehe? Dort sass ich naemlich vor einer Woche 5 1/2 Stunden auf dem Stuhl - mein Rekord. Alica, die Zahnaerztin legte einen Marathon hin und raeumte mir die Schnauze in einer Sitzung aus und ein. Dazwischen tranken wir Kaffee und sie rauchte eine Zigarette dazu - im Behandlungszimmer versteht sich. Ihr Summen, waehrend ich litt, werde ich nie vergessen.

Wie auch immer, Narkose, Farmerleben oder Ushuaia hin- oder her, es geht mir wunderpraechtig. Am kommenden Montag werde ich die Chilenische Kueste hochreisen und dabei einige Nationalparks abwandern. Ich freue mich darauf!

Bei euch faengt ja bald der Fruehling an - auch ganz schoen. Mehr Licht, mehr Luft und mehr Lust……wie auch immer, ich hoer jetzt glaub lieber auf.

Ich druecke euch alle ganz fest vom anderen Ende dieser Welt

Besitos Roger

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